„Ille“-Chef freut sich über Landtagsbeschluss von Harald Boltze
Naumburg – Für alle Mitarbeiter und Freunde der Naumburger Straßenbahn gab es am Donnertag so etwas wie eine vorfristige Bescherung. Nach langesm Hin und Her mit verschiedenen Sondergenehmigungen und Modellversuchen ist die Zukunft des täglichen Linienbetriebes der „Ille“ nun anscheinend gesichert. Zwar steht die offizielle Betriebsgenehmigung für das kommende Jahr noch aus, doch der eigentlich einzige Knackpunkt – die Finanzierung – ist nun endlich gesichert.
Möglich wurde das durch die Aufnahme der Naumburger Straßenbahn in den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) des Landes Sachsen-Anhalt. Darüber stimmte der Landtag am Donnerstag ab, wobai die Ja-Stimmen der großen Koalition CDU und SPD die Korken in Naumburg knacken ließen.
„Ich habe noch am Abend um halb zehn alle Mitarbeiter angerufen und die freudige Nachricht übermittelt“, erzählte Andreas Plehn, Geschäftsführer der Naumburger Straßenbahn GmbH, gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Für Erleichterung sorgte die nicht unumstrittene politische Entscheidung auch bei den hiesigen Landtagsabgeordneten Daniel Sturm (CDU) und Krimhild Fischer (SPD) sowie Naumburgs Oberbürgermeister Bernward Küper, der zuvor im Verbund mit dem Naumburger Gemeinderat bereits einen kommunalen Zuschuss zugesichert hatte. Und so konnte OB Küper gestern Vormittag auch ruhigen Gewissens zusammen mit seiner Tochter am „Schwaren Ross“ in die „Ille“ steigen, um den Weg zum Kindergarten etwas schneller zurückzulegen.
Die Straßenbahnverantwortlichen sehen die positive Entscheidung auch als Bestätigung ihrer Arbeit der letzten Wochen. „Immer wieder bekommen wir Lob von den Naumburgern, dass unser fahrplanmäßiger Betrieb trotz der Witterungsverhältnisse ohne Unterbrechungaufrecht erhalten wird. Dabei kommt uns der Schnee sogar zugute. Etwa 300 bis 350 Fahrgäste haben wir zurzeit täglich. Das sind etwa doppelt so viele wie sonst im Winter“ sagt Andreas Plehn, der die Steigerung der Jahres-Fahrgastzahl im Vergleich zu 2009 mit neun Prozent angibt. Auf den aktuellen Fahrplan wird die Entscheidung des Landtages keine Auswirkung haben, sagt Plehn, der während aller Freude zugab, dass es einen stichhaltigen Plahn B bei einer Ablehnung durch den Landtag nicht gegeben hätte.
Quelle: Naumburger Tageblatt 11.Dezenber 2010